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Das Gemälde befindet sich in der Stadtkirche St. Georg in Mansfeld.

Es ist im Jahre 1575 als Geschenk der Stadt Mansfeld in die Kirche gekommen. Es steht im Zusammenhang mit den theologischen Streitigkeiten in der Grafschaft um das Verständnis der Erbsünde. Dabei spielten die rechte Auslegung der Bibel und der Schriften Luthers eine zentrale Rolle. Im Hintergrund aber lief die Mansfelder Tragödie ab, die unter dem Stichwort „Sequestration“, die Fremdherrschaft- und Fremdverwaltung der Grafschaft Mansfeld durch Kursachsen und das Erzbistum Magdeburg bedeutete, in die Mansfelder Territorialgeschichte eingegangen ist. Zeitgleich mit dem Lutherbildnis wurde der Kirche ebenfalls vom Stadtrat der Kirche das Gemälde Cranachs „Auferstehung Christi“ (1548) geschenkt. Wer das Lutherbildnis gemalt hat, ist unbekannt. Nicht abwegig ist es aber, den Maler im Umfeld der Cranachwerkstatt zu vermuten. Das Jahr „1540“ auf dem Bild bedeutet erst einmal nur, dass es Luther im Jahr 1540 zeigt. Neuere oder wenigstens ältere kunsthistorische Forschungen, die man als seriös einordnen dürfte, gibt es nicht.

Vielen Dank an Pfarrer Dr. Matthias Paul

 

Luthers Kindheit in Mansfeld

   

 
Am 10. November 1483 wurde Martin Luther in Eisleben geboren. Kurz nach Martins Geburt siedelte die Familie Luder (Martin und sein Bruder Jakob änderten später die Schreibweise des Familiennamens in Luther) von Eisleben nach Mansfeld um, dem Hauptort der Grafschaft und Zentrum des Kupferschieferbergbaus.
 
Die erste Zeit war für die Familie eine Zeit der Entbehrung, allmählich gelang Hans Luder der soziale Aufstieg zum Hüttenunternehmer. Er kaufte ein eigenes Anwesen und wurde Ratsherr. In der Bergmannsstadt verbrachte Martin zusammen mit seinen 8 Geschwistern seine Kindheit.
 
Martin wurde von seinen Eltern sehr streng erzogen, seine Mutter war sehr abergläubisch, der Vater eher praktisch und konsequent denkend.
 
Im Frühjahr 1488 besuchte Martin Luther zum ersten Mal die neben der St. Georgskirche gelegene Mansfelder Schule, dort lernte er Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen und die Anfänge des Lateinischen. Stücke aus der Lateinischen Bibel, dazu das Ave-Maria, das Vaterunser, die zehn Gebote und das Glaubensbekenntnis mussten die Kinder fehlerfrei aufsagen können.
Luther konnte noch im hohen Alter in seiner Schulzeit erlernte Texte rezitieren. Es ist nicht überliefert, ob Martin ein guter oder schlechter Schüler war, aber es ist anzunehmen, dass er sich viel Mühe gab, wohl schon aus Angst vor der Rute, die immer drohend über den Köpfen der Schüler schwebte und bei den geringsten Fehlern niedersauste.
 
Drei Jahre vor seinem Tod erinnert sich Martin Luther noch an die Ereignisse aus der Mansfelder Schulzeit. Fünfzehn Schläge, so sagte er, habe er einmal bekommen, weil er nicht deklinieren und konjugieren konnte, was er noch gar nicht gelernt hatte. Wie tief mußte sich diese Ungerechtigkeit in ihm eingegraben haben! "Solche Lehrer und Meister haben wir müssen allenthalben haben, die selbst nichts gekonnt und nichts Guts noch Rechts haben mögen lernen, ja, auch die Weise nicht gewußt, wie man doch lernen soll", klagt er. Später hat er sich sehr eingehend mit der Reform des Schulwesens befaßt. Im Frühjahr 1497 verlässt Martin Luther Mansfeld, sein Weg "Hinaus in die Welt" beginnt.
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Jedes Jahr, am 1. Samstag nach Ostern wird in Mansfeld die Einschulung Martin Luthers gefeiert.

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